Spitzenmedizin in Stormarn

25.11.2019

Staatssekretär Oliver Grundei und Tobias Koch besuchten die LungenClinic in Großhansdorf

Mehr Ehre geht kaum. Professor Dr. Klaus F. Rabe, ärztlicher Leiter der LungenClinic Großhansdorf, hat am 15. November in Bern gemeinsam mit nationalen Forschungskollegen des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) den mit 750.000 Schweizer Franken dotierten Balzan-Preis erhalten — die nach dem Nobelpreis höchstdotierte Auszeichnung in den Wissenschaften. Die Forschergruppe aus Großhansdorf, Hannover, Marburg-Gießen und München wurde für ihre hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Lungenerkrankungen geehrt. In der Begründung für die Preisverleihung heißt es, die Resultate innovativer Forschung hätten zu neuen Therapien geführt und die Lebensqualität der Patienten verbessert.

 

Es ist eine Auszeichnung, auf die auch Stormarn stolz sein kann, weil sie große Ausstrahlung hat und beste Werbung für den Standort ist. „Die LungenClinic Großhansdorf präsentiert sich herausragend“, sagte Tobias Koch, zu dessen Wahlkreis die Klinik gehört. Koch, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag, war gemeinsam mit Dr. Oliver Grundei, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kultur, aus Kiel nach Großhansdorf gekommen, um Professor Rabe persönlich zu gratulieren.

 

Der Staatssekretär schloss sich dem Lob an: „Es gibt wenige Häuser, die eine solch lange Geschichte und Spezialisierung in ihrem Fachgebiet wie diese Klinik haben. Die Qualität der Patientenversorgung wird auch durch die überdurchschnittlich erfolgreiche Forschungstätigkeit vor Ort gewährleistet“, sagte Dr. Grundei bei seinem Besuch.

 

Professor Rabe und Susanne Quante, die kaufmännische Geschäftsführerin der LungenClinic, nutzten die Gelegenheit, um die Leistungsfähigkeit ihres Hauses zu demonstrieren. Die 1900 als Tuberkuloseheilstätte gegründete LungenClinic ist entsprechend den veränderten Anforderungen an die Lungenheilkunde zu einer medizinischen Einrichtung mit breit gefächertem Leistungsangebot gewachsen. Die wirtschaftlich gesunde Klinik versorgt mit einem Personal von insgesamt 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern — 54 davon sind Ärztinnen und Ärzte, etwa 170 Pflegepersonal — rund 12.000 Patienten im Jahr in den Schwerpunkten Pneumologie, Onkologie, Thoraxchirurgie und Palliativmedizin — knapp zwei Drittel der Patienten werden stationär versorgt, die übrigen ambulant. Professor Rabe: „Unsere Rolle für den Norden ist essentiell. Wir gewährleisten in unseren Bereichen die Versorgung. Es gibt keine Medizin der Lunge, die wir hier nicht machen.“ Den Einzugsbereich der LungenClinic beziffert der Mediziner mit 150 Kilometer, die meisten Patienten kämen aus Schleswig-Holstein, viele aus Hamburg.

 

Neben der ärztlichen Versorgung hat auch der Forschungsbereich in Großhansdorf im Lauf der Jahre an Bedeutung gewonnen. Die LungenClinic ist in Forschungsverbünden wie dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) aktiv sowie als Universitäres Lungenzentrum Nord und als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Lübeck ausgewiesen, zudem (unter anderem) zertifiziert als Lungenkrebszentrum der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und als Kompetenzzentrum Thoraxchirurgie. Dabei, so Professor Rabe, sei die Doppelfunktion der LungenClinic als Krankenhaus und Ort der Forschung quasi ein Alleinstellungsmerkmal: „Wir sind einer der leistungsstärksten Motoren der Lungenheilkunde in Deutschland.“

 

Um so wichtiger, dass in Großhansdorf auch Weichen für die Zukunft der LungenClinic gestellt würden, sagte Geschäftsführerin Susanne Quante. Das Bettenhaus von 1958 müsse unbedingt durch einen Neubau für 200-Betten mit zeitgemäßer Infrastruktur ersetzt werden - Kosten von mindestens 70 Millionen Euro seien veranschlagt. Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß, der die beiden CDU-Politiker bei ihrem Besuch begleitete, bekräftigte die Bedeutung der LungenClinic, nicht zuletzt als größter Arbeitgeber der Gemeinde.

 

Tobias Koch versprach, sich in Kiel dafür einzusetzen, dass die LungenClinic so gefördert wird, dass sie ihre Doppelfunktion als Haus bestmöglicher Patientenversorgung und innovative Forschungseinrichtung weiterhin ausfüllt. „Wir können stolz darauf sein, dass die LungenClinic nicht nur Patienten in Norddeutschland bestmöglich versorgt, sondern auch eine Forschungseinrichtung in Stormarn mit internationaler Bedeutung und Wertschätzung ist.“

 

Auch die Patienten der LungenClinic werden vom Balzan-Preis profitieren: „Es freut mich besonders, dass ein Teil des Preisgeldes in die weitere Forschungsarbeit fließt, um unseren Patienten auch in Zukunft aktuelle Therapien anbieten zu können“, sagte Professor Rabe.