Ahrensburgs Eröffnungsbilanz

04.07.2012

Ahrensburg feiert im kommenden Jahr sein 700jähriges Bestehen – da mag es auf den ersten Blick befremdlich anmuten, dass die Stadtverordneten in der letzten Sitzung vor der Sommerpause die „Eröffnungsbilanz der Stadt Ahrensburg“ zur Kenntnis genommen haben. Allerdings handelte es sich dabei weder um ein Resümee der Stadtgeschichte noch um einen Rückblick auf das Jahr 1314, sondern um eine Bilanz im Sinne des finanziellen Rechnungswesens.
Ausgangspunkt hierfür war der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 26. Juni 2006 zur Einführung der doppelten Buchführung. Mit der Bewertung und Bilanzierung von Vermögen und Verbindlichkeiten inklusive der Ermittlung von Pensionsrückstellungen und Abschreibungen auf Sachanlagen sollte erstmals ein vollständiges Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stadt Ahrensburg aufgestellt werden.

Nach der nun vorliegenden Eröffnungsbilanz verfügt Ahrensburg bei einer Bilanzsumme von 182 Mio. Euro über ein Anlagevermögen von rund 162 Mio. Euro. Als städtisches Eigenkapital werden dabei 106 Mio. Euro ausgewiesen, Pensionsrückstellungen mussten in Höhe von 18 Mio. Euro gebildet werden und die Verbindlichkeiten der Stadt belaufen sich auf 16,5 Mio. Euro.

Soweit so gut. Allerdings wird das Erstellen dieser Eröffnungsbilanz selbst in die Ahrensburger Stadtgeschichte eingehen, denn die Rathausverwaltung hat sechs Jahr zur Umsetzung dieses Beschlusses benötigt. Und so kommt es, dass sich die jetzt vorliegende Eröffnungsbilanz auf den Stichtag 01. Januar 2009 bezieht. Auf dieser Basis wird es jetzt endlich möglich sein, die ausstehenden Jahresabschlüsse für die Jahr 2009, 2010 und 2011 nachzuholen.

Nach den vorläufigen Zahlen hat sich die Verschuldung der Stadt in 2010 von 14,5 auf 29 Mio. Euro verdoppelt. Im letzten Jahr konnten die Verbindlichkeiten dagegen um 1 Mio. Euro zurückgeführt werden und auch für 2012 zeichnet sich ein Überschuss im städtischen Haushalt ab. Wie aber haben sich die Vermögenswerte und das Eigenkapital verändert?

Weist Ahrensburgs Haushalts tatsächlich ein strukturelles Defizit aus? Bis zu den Haushaltsberatungen Ende dieses Jahres wird darüber hoffentlich mehr Klarheit herrschen.

Artikel erschienen im MARKT am 04.07.2012